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A Story on the S&P500, Volatility and Central Banks: a “chicken & egg” problem (contribution in German by Thomas Härter)

Kleine Geschichte des S&P500, Volatilität und Zentralbanken, die Huhn- Ei Problematik und wie Alles zusammenhängt

Grafik 1 zeigt die Entwicklung des S&P500 seit 1871 (rote Linie), die geschätzte faire Bewertung (grau) und die geschätzte Fehlbewertung in % in blau (linke Skala). Momentan beträgt die geschätzte Überbewertung rund 12%. 

Grafik 1: S&P500 seit Eröffnung des Suez-Kanals 1871

 

 

Grafik 2 zeigt die sogenannte 1-step ahead Volatilität des S&P500 geschätzt mit einem EGARCH seit 1871. Die derzeitige Volatilität ist historisch tief. Ein Grund für diese tiefe Volatilität liegt in der simultan-monstermässig expansiven Zentralbankpolitik aller wichtigen Zentralbanken dieser Welt. Immer dann, wenn eine Aktienmarktkorrektur droht und die Volatilität anzusteigen droht, versuchen die Zentralbanken die Märkte zu beruhigen, in dem sie

 

1. QE (Bondaufkaufsprogramme) verlängern, ausweiten, wieder einführen oder

 

2. die Zinsen senken oder

 

3. den Märkten mitteilen, dass die Zinsen länger nicht angehoben, oder im Bedarfsfall weiter gesenkt werden. Diese Verhaltensweise wirkt äquivalent, wie wenn die Zentralbanken gelistete Volatilitätsfutures shorten würden.

 

Die Volatilität wird künstlich nach unten verzerrt, ähnlich wie die Zinslandschaft durch die Zentralbanken nach unten gedrückt wird. Letztere Massnahme zwingt die Anleger, welche eine Zielrendite erwirtschaften müssen oder unter Ungeduld leiden aufgrund der steigenden Anzahl von Anlageinstrumenten mit negativer oder null-Rendite in immer riskantere Anlageformen (die noch was abwerfen). Obwohl insbesondere die US-Märkte bereits überteuert sind, ist ein weiteres Überschiessen über den fairen Wert an den Aktienmärkten wahrscheinlich. Die Volatilität wird wesentlich durch die Entwicklung der kurzfristigen Zinsen und der Liquidität getrieben. Grafik 3 zeigt dass die implizite Volatilität mit einem Lag von rund 18 Monaten der Zins- / Liquiditätsentwicklung hinterherhinkt.

Grafik 2 Konditionierte E-Garch Volatilität des S&P500 seit 1871

Quelle: Swisscanto

Grafik 3: Zinszyklus eilt Volatilitätszyklus voraus

Geschichte des SP500 Grafik 3

Quelle: Swisscanto

Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? Der Wirtschaftsaufschwung oder der Bullenmarkt? Kann es ein Ei ohne Huhn, ein Huhn ohne Ei geben?

Da dies wichtige Fragen sind, wird im Folgenden versucht, die Huhn-Ei Frage ein für alle Mal zu lösen.

Quelle: Swisscanto

Grafik 5 zeigt die Prognosen meines GDP-Modelles für die USA. Die Prognose werden aufgrund eines GDP-Komponenten VAR-Modelles mit exogenisierten Eierszenarien (exogenisierter Entwicklung des S&P500) simuliert.

Grafik 5: Konditionierte GDP-Prognosen

Quelle: Swisscanto

Die Prognosemodelle zeigen klar, ohne goldenes Ei keine Goldilockeconomy. Die US-Wirtschaft ist stark von der Entwicklung der Assetpreise abhängig. Sinken diese, bewirken der negative Vermögenseffekt in der Konsumgleichung, die gesunkenen Collateralwerte, welche die Überschuldungsproblematik / Leverageproblematik verschärfen und viele andere Negativeffekte eine deutliche Verschlechterung der Realwirtschaft.

Wie alles zusammenhängt: damit die Aktienmärkte weiter performen, die Volatilität tief bleibt und das Wirtschaftswachstum konstant bleibt, müssen die Zentralbanken weiterhin goldene Eier legen. Das Legen und Ausbrüten von normalen Hühnereiern ist ungenügend und könnte bereits zu einer vollständigen Verhühnerung der Konjunktur und Aktienmärkte führen. Sie merken es: Die Huhn – Ei Problematik kann leider auch dieses Mal nicht abschliessend geklärt werden. Ohne hohe Assetpreise keine Ankurbelung der Realwirtschaft, ohne Ankurbelung der Realwirtschaft keine Erhöhung der Assetpreise.

In diesem Sinne

Frohe Ostern

Thomas Härter

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